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Von Listen(-LEICHEN) und (falschen) Kandidaten

Die kürzlich stattgefundene Kommunalwahl - bzw. die Wahl der Gemeindevertreter - hat es unstrittig, gerade zu überwältigend bestätigt: niemanden möchten die Zimmner lieber im Gemeindeparlament sehen, als Achim Grimm.

Lieber Herr Grimm, herzlichen Glückwunsch zu 5059 Wählerstimmen - der Platz im Gemeindeparlament ist Ihnen sicher!

Doch halt halt halt: Achim Grimm wurde ins Gemeindeparlement gewählt? Ist der Gute nicht bereits amtierender Bürgermeister?  Und nun? Wird er als gemeines Mitglied im Parlament und als Bürgermeister fungieren? Doppelrolle?

Nein - so wird es nicht kommen. Das eine darf er nicht und das andere will er nicht.

Und wem an dieser Stelle etwas die Stirn runzelt: Jep, genau so ist´s!

Obwohl von vorne herein klar war und ist, dass ein Bürgermeister garantiert nicht sein Amt niederlegen wird, wenn er von Wählern in das Parlament gewählt wird, tritt dieser trotzdem an! Warum? Um auf Stimmenfang zu gehen. Ist dies fair? Spielt da jemanden ggü. den Wählern mit offenen und ehrlichen Karten? Ist dies moralisch-ethisch korrektes Verhalten eines Amtsträgers? Oder darf dies schlichtweg damit verharmlost werden, dass dies ja alle (anderen Bürgermeister in anderen Gemeinden/Städten) auch so machen?

Dabei geht es mir an dieser Stelle NICHT um die Person Achim Grimm. Es geht mir noch nicht einmal um die Partei, welcher er angehört und welche dieses "Spielchen" (mit-)spielt. Es geht um die Sache an sich und den Umstand, dass es sich "eingeschliffen" hat, allgemein akzeptiert wird. Das finde ich schade, bedenklich, unehrlich, verwerflich und ich frage mich, ob dies in der Breite der Bevölkerung überhaupt bekannt ist? (Und selbst wenn es "vielen" bekannt wäre, würde dies schon als Berechtigung ausreichen?)

Gleichermaßen gibt es andere Parteien, die mit (über-)langen Listen Kandidaten "anbieten" und sogar mit diesen aktiv Plakat- und Internet-Werbung machen, obwohl faktisch feststeht, dass kaum einer dieser Kandidaten auch tatsächlich die Wahl annehmen würde, wenn diese Person gewählt würde... Somit rücken Leute auf diesen Listen "nach" oder "auf", die im Zweifel garnicht wirklich gewählt wurden.

Rechtlich einwandfrei? Oh, absolut.
Usus? Oh, absolut.
Aber ist es auch fair, aufrichtig und ehrlich ggü. den Wählern?
 


 



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